05. 05. 2019 Wunder des Lebens
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 05 Mai, 2019
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Ein Schlüsselerlebnis
Ich war heute zweimal auf dem Feensteig unterwegs. Heute Morgen mit meinem Mann bei Sonnenschein und kühlen Temperaturen.
Am Nachmittag gab es eine geführte Tour mit der Märchenerzählerin Urte. In unserer Gruppe waren Erwachsene und ein kleiner Junge. Das war sehr schön seine Lebendigkeit und Freude zu erleben. Er lauschte den Märchen und war fasziniert vom Wald. Mit einem Zauberspruch gingen wir rückwärts über die Brücke am Tor zum Hainich. Schließlich wollten wir doch alle die alltägliche Wirklichkeit hinter uns lassen und uns wieder auf die Weisheit der alten Märchen und den Feenwald einlassen. Nur, wenn wir unsere Blickrichtung ändern, wir unsere Sinne weiten und unsere Herzen offen sind, dann können wir sie wieder sehen, die Zwerge, Kobolde, Gnome und die alte Feenkönigin Holla – allen bekannt als Frau Holle. Es gab viel zu lauschen über die alten Bräuche und Mythen. Das alte Wissen unserer Vorfahren lebt als Symbolik und Metapher in den deutschen Märchen weiter. Die Brüder Grimm haben es gesammelt und für uns aufgeschrieben. Vieles ist so noch heute erlebbar. Die Märchenhelden bestehen die Prüfungen im Wald. Sie sind mutig und wandeln sich. Am Ende erhalten sie meist die Königswürde. König oder Königin steht im Märchen als Symbol für das höchste entfaltete Potential des Menschen.
So waren wir heute ganz versunken in die Welt der alten Märchen. „Die Alte im Wald", „Die Sterntaler", „ „Aschenputtel" und noch viele andere Märchen erzählte uns die Märchenerzählerin. Sie erzählte wer Frau Holle eigentlich war. Wie sie in vielen Märchen noch bis heute als alte Göttin überlebt hat. Die Farben der Göttin sind weiß, rot und schwarz. In vielen Märchen kommen diese Farben vor. Erinnert euch an Schneeweißchen und Rosenrot, Schneewittchen und viele andere Märchen.
Frau Holle selbst soll sich ab und zu in eine weiße Taube verwandeln. Die Taube gehört zur Naturmutter. Stets war sie allen Großen Müttern und Himmelsköniginnen geweiht. Sie symbolisiert Weiblichkeit und Mütterlichkeit, steht für Schönheit und Liebe, für Wahrheit und Frieden.
Die Taube steht auch für neues Leben. Mir ist heute auf dem Weg sehr viel neues Leben begegnet. Ein blaues Drosselei in einem Nest, kleine gekeimte Eichen, winzige neue Pflänzchen in Baumstämmen und überall frisches Grün und bunte Blumen. Ein paradiesischer Ort.
Irgendwann sagte der kleine Junge zu mir: „Ich weiß, wer du bist - du bist die weiße Taube mit dem goldenen Schlüsselchen".
Das hat mich sehr bewegt. Vielleicht nimmt er mehr wahr als wir Erwachsenen und vielleicht ist es wahr und ich habe den goldenen Schlüssel gefunden, mit dem ich dir wieder Räume des Seins und der Liebe im Wald aufschließen kann. Vielleicht gelingt es, dass auch du hier auf dem Feensteig ein Schlüsselerlebnis hast und du deinen inneren Frieden findest.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.